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Nähen mit Filz 

Filz ist ein tolles Material für Nähanfänger! Es lässt sich leicht verarbeiten, weil die Kanten nicht extra versäubert werden müssen. Filz ist in verschiedenen Breiten und Stärken erhältlich. Die 5 mm dicke Variante ist prima zum Nähen von Taschen, Accessoires und Wohndekorationen. Hier findest du tolle Anleitungen und Schnittmuster für Nähprojekte aus Filzstoffen!

 

Woraus besteht Filz?

Ursprünglich wurden diese Stoffe ausschließlich aus Tierhaaren hergestellt, wobei heutzutage Schafwolle am gebräuchlichsten ist. Filz wird aber auch aus Chemie- und Naturfasern hergestellt. Bei der Herstellung von Filzstoffen werden die Fasern durch einen mechanischen Prozess - das Walken (Drücken, Rubbeln, Kneten) - unter Einwirkung von Wasser und Seife miteinander verbunden. Beim Walk ist der Prozess ähnlich, allerdings werden hier gewobene bzw. verstrickte Gewebe gewalkt.
Gefilzte Stoffe sind meist winddicht, wasserabweisend, sehr strapazierfähig, knitterarm und sehr gut wärmerückhaltend. Außerdem sind sie langlebig, pflegeleicht und einfach zu verarbeiten. Durch die Art und Weise der Herstellung werden die Fasern so verbunden, dass Filz bzw. Walk nicht ausfranst. Die Kanten müssen also nicht zwingend versäubert werden.
 

Arbeiten mit Filz

Auf Filz zu zeichnen, ist schwieriger als bei anderen Stoffen. Sollte es mit der frisch geschärften Schneiderkreide nicht funktionieren, kannst du auf Bleistift oder auch Filzstift ausweichen.

Für das Zuschneiden benutzt du am besten eine scharfe Schneiderschere. Für gerade Strecken eignet sich der Rollcutter bestens, weil es dann keine Ansätze gibt. Filze, die dicker sind als 2 mm (Filzplatten für Taschen etc.), solltest du am besten immer mit dem Cutter schneiden. Soweit Rundungen vorhanden sind, schneidest du diese nach dem Grobzuschnitt mit einer kleinen Schere nach. Mit einer Zick-Zack-Schere kann der Filzstoff als Variante schön in Form geschnitten werden - als schmückendes Element.

 

Filz nähen

Möglichkeit 1:

Wenn du eine flach liegende Nahtstelle erreichen möchtest, schiebst du die Kanten ca. 1 cm übereinander und steppst dann ab.

Tipp: Am Nähbeginn muss der Nähfuß ausgeglichen werden, da er durch die hohen Stofflagen schräg wird. Bei hohen Stofflagen wird das Stecken sehr schwer. Hier kannst du dir mit Klammern oder mit doppelseitigem Klebeband behelfen.


Möglichkeit 2 :

Du legst Kante auf Kante genau übereinander und steppst im gewünschten Abstand gleichmäßig die Kante entlang. Falls die Naht außen liegt, achte einfach darauf, dass die Kanten der Nahtzugabe präzise geschnitten sind.

Möglichkeit 3 :

Du kannst auch die eine Kante genau an die andere Kante legen und beispielsweise mit Zick-Zack-Stich verbinden. Das ergibt eine schöne flache Naht.

 

Kantenverarbeitung bei Filz

Kanten können grundsätzlich offen gelassen werden, da sie nicht ausfransen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Kanten zu versäubern, wenn du das möchtest.

Möglichkeit 1:

Du kannst die Kanten mit einem Overlockstich oder passendem Zierstich einfassen.


Möglichkeit 2 :

Eine Kantenverstärkung mit Streifen aus derselben Qualität ist ebenfalls möglich. Das zeigt sich schön am Beispiel einer Arm- bzw. Halslochverarbeitung: Die Kanten sind nur geschnitten. Der gleichmäßig zugeschnittene Streifen wird links auf links doppelt an die Kante gesteppt. Durch das Tragen verfilzt die Kante mit der Zeit und bleibt stabil.

Möglichkeit 3 :

Eine traditionelle und hochwertige Art der Kantenverarbeitung bietet das Einfassen der Kanten mit einer Wolltresse.

 

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