Weben liebt Häkeln
Das Häkelweben ist eine Handarbeitstechnik, die das Häkeln und das Weben
in einem Modell vereint. Die Grundlage bildet
stets ein Häkelgitter, das in jeder beliebigen
Größe angefertigt werden kann. Im Anschluss
werden in das Häkelgitter Bänder und/oder
Borten eingezogen. Da beim Einziehen die
Bänder und Borten abwechselnd über und
unter dem Häkelgitter entlang geführt werden,
wird dieser Vorgang auch Weben genannt.

Der Handel hält eine Vielzahl von geeigneten Bändern, Borten, Litzen, Spitzen und Ähnliches bereit. Sie können jedoch auch Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. So finden sich bestimmt auch in Ihrer Restekiste geeignete Materialien. Aus Stoffresten lassen sich schnell Schrägstreifen zuschneiden, dabei können Sie die Breite genau auf die Größe der gehäkelten Gitter-Karos anpassen. Aus Woll- und Garnresten lassen sich Kordeln drehen, Strickschnüre herstellen oder Häkelborten und -spitzen anfertigen, die sich ebenfalls zum Einweben eignen.
Material
Für das Häkelgitter:
• Wolle oder Garn für das Häkelgitter nach Wunsch
• 1 passende Woll- oder Garnhäkelnd, z.B. von Prym
• 1 Smyrna-Nadel von Prym
Zum Einweben:
• Bänder, Spitzen und/oder Borten in entsprechend passenden Breiten
• Baumwoll- oder andere passende Stoffe zum Zuschneiden von Stoffbändern
Das Häkelgitter
Als Ausgangsebene für diese Technik dient in jedem Fall ein gehäkeltes Gitter. Nach der Auswahl des gewünschten Garnes empfiehlt es sich, stets eine Häkelprobe anzufertigen. Dies ist wichtig, um die genaue Anzahl der für den Anschlag benötigten Luftmaschen zu errechnen. Beim allgemein bekanntesten Häkelgitter besteht jedes Gitter-Karo aus 1 Stäbchen und 2 Luftmaschen.

Gittermuster: Mit dem Luftmaschen-Anschlag beginnen,
dabei für jedes Gitter-Karo 3 Luftmaschen,
dann noch 1 Luftmasche zusätzlich,
3 Luftmaschen als Ersatz für das 1. Stäbchen sowie 2 Luftmaschen für das 1. Gitter-Karo anschlagen und wie folgt häkeln:
1. Reihe: 1 Stäbchen in die 9. Luftmasche von der Nadel aus,

* 2 Luftmaschen,
2 Anschlag-Luftmaschen übergehen und 1 Stäbchen in die folgende Anschlag-Luftmasche,
ab * stets wiederholen.
Arbeit wenden.
Gittermuster: Mit dem Luftmaschen-Anschlag beginnen, dabei für jedes Gitter-Karo 3 Luftmaschen, dann noch 1 Luftmasche zusätzlich, 3 Luftmaschen als Ersatz für das 1. Stäbchen sowie 2 Luftmaschen für das 1. Gitter-Karo anschlagen und wie folgt häkeln: 1. Reihe: 1 Stäbchen in die 9. Luftmasche von der Nadel aus,* 2 Luftmaschen, 2 Anschlag-Luftmaschen übergehen und 1 Stäbchen in die folgende Anschlag-Luftmasche, ab * stets wiederholen. Arbeit wenden.


2. Reihe: 3 Luftmaschen als Ersatz für das 1. Stäbchen, * 2 Luftmaschen und 1 Stäbchen in das folgende Stäbchen, ab * stets wiederholen. Für das letzte Stäbchen in die oberste Ersatz- Luftmasche des 1. Stäbchens der Vor-Reihe einstechen. Die 2. Reihe stets wiederholen, bis das Häkelgitter die gewünschte Größe erreicht hat. Alle Fäden abschneiden und vernähen.



Das Einweben
Zum Einweben können die unterschiedlichsten Materialien verwendet werden. Es eignen sich alle erdenklichen Bänder, Borten, Litzen, Spitzen und Ähnliches. Lediglich die Breite des verwendeten Bandes sollte in etwa der Größe der gehäkelten Gitter-Karos entsprechen. Das Band sollte die entsprechenden Gitter- Karos gut ausfüllen. Das Band ist zu schmal, wenn es sich innerhalb der Gitter-Karos hinund her bewegen lässt. Das Band ist zu breit, wenn es sich beim Einweben in der Breite zusammenfaltet oder das gehäkelte Gitter verformt.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass für die Länge der Bänder ca 20 - 25% mehr benötigt wird, als die entsprechende Länge des fertigen Häkelgitters misst.
Das Einweben ist ein denkbar einfacher Arbeitsgang.
Hilfreich hierbei ist meist die Verwendung
einer Smyrna-Nadel mit einem großen
Nadelöhr, in das auch Bänder und Borten
eingefädelt werden können. Das Foto
zeigt, wie die Smyrna-Nadel abwechselnd
über und unter dem Häkelgitter entlang geführt
wird. Unser Foto zeigt, dass sich die unterschiedlichsten
Materialien gut zum Einweben eignen.
Von unten nach oben gehend ist eine Rüschenborte,
eine Pomponborte, ein Satinband
und eine Luftmaschen-Kette, aus einem voluminösen
Wollgarn angefertigt, in das Häkelgitter
eingezogen.


Das Versäubern der Abschluss-Kanten
An vielen Modellen ist eine saubere und gerade Abschluss-Kante notwendig, an der die Schnittkanten der eingewebten Bänder gesichert werden können. Hierfür empfiehlt es sich, die 1. und 2. Reihe (am Ende der Arbeit die vorletzte und letzte Reihe) des Häkelteiles durchgehend aus Stäbchen zu arbeiten.
Anschließend die Bänder so einziehen, dass die Enden jeweils auf der Rückseite der Arbeit liegen und etwas über den äußeren Rand der beiden Stäbchen-Reihen hinausragen. Dann die Bänder mit farblich passendem Nähgarn mittig zwischen den beiden Stäbchen-Reihen mit dicht aneinander liegenden, von der Außenseite her nicht sichtbaren Stichen von Hand gut fixieren.
Danach die Bänder bis kurz vor die Nahtlinie zurückschneiden.


Nun die äußere Stäbchen-Reihe links auf links nach innen umschlagen und ebenfalls mit kleinen Stichen von Hand säumen. Die Schnittkanten der Bänder sind somit zwischen den beiden Stäbchen-Reihen sicher und sauber verwahrt. (Das Foto zeigt die versäuberte Abschluss-Kante von der Vorderseite.)

