
Alles rund um Knöpfe
Knöpfe sind nicht nur pragmatisch oder nützlich, sondern haben Stil und veredeln schnell und einfach deine absoluten Lieblingsstücke. In unserem Knopfspecial erfährst du alles rund um die kleinen DIY-Helfer.
Knöpfe - Klein, aber große Wirkung
Sie halten zusammen, sind nicht immer von Nutzen und gehen manchmal auch gern ihre eigenen Wege – Knöpfe. Als Kind luden die bunten Prunkstücke aus Omas Knopfschatulle zum Spielen ein und auch als Erwachsener nimmt man sie noch gern in die Hand.
Die Blüte der Knopfindustrie
Im 13. Jahrhundert wurden in Deutschland erstmals Knopflöcher gefertigt. Damit änderte sich europaweit auch der Schnitt der Bekleidung. Trugen Männer und Frauen bis ins Mittelalter hinein mit Gürteln und Spangen gehaltene, locker fallende Tuniken und Überwürfe, wurden die Schnitte der jetzt häufig geknöpften Kleider enger und damit figurbetonter. Knöpfe waren allerdings bis ins späte 18. Jahrhundert den Männern vorbehalten. Frauenkleider wurden in der Regel mit Bändern, Haken und Ösen auf Figur geschnürt.
Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte sich in Europa eine blühende Knopfindustrie. Die Vielfalt an Materialien, die für die Knopfherstellung Verwendung fanden, wurde mit der Zeit immer größer. Die Anfertigung war häufig sehr aufwändig und so wurden Knöpfe zu kleinen Kunstwerken von hohem Wert. Sie konnten sogar als Zahlungsmittel dienen. Knöpfe waren auch ein Statussymbol: Je reicher jemand war, desto üppiger und kostbarer waren die Knöpfe an seiner Kleidung. Manchmal war es aber auch des Guten zu viel. Franz I. von Frankreich ließ sich ein Prunkgewand mit 13.600 (!) massiv goldenen Knöpfen fertigen. Solch einer Pracht war er aber nicht gewachsen und fiel bei der Anprobe um. Umsichtiger handelte da der für sein glanzvolles Auftreten bekannte Sonnenkönig Ludwig der XIV.; er entschied sich, sein Gewand mit 104 Diamantknöpfen besetzen zu lassen.
Knöpfe als Statussymbol
Die prächtigen Kleider des Adels zierten gewöhnlich Knöpfe aus Gold und Silber, die oft noch mit kunstvollen Intarsien aus Elfenbein, Schildpatt und Edelsteinen geschmückt waren. Die einfache Bevölkerung trug entsprechend einfache Knöpfe aus Knochen, Horn oder Holz. Die wohlhabendere Mittelschicht konnte sich weniger schlichte, mit Stoff oder Garn bezogene Knöpfe leisten.
Die zahlreichen schmucken Uniformknöpfe, unverzichtbares Element auch an Beamtenbekleidung und den Livreen des Dienstpersonals, dienten in erster Linie dazu, die soziale und dienstliche Stellung eines Mannes sichtbar zu machen und zu unterstreichen. Eine Anekdote erzählt, wie die zahlreichen, eigentlich unnötigen Knöpfe ihren Platz an den Ärmeln der Jacken gefunden haben sollen.
Friedrich der Große, König von Preußen, soll im 18. Jahrhundert seine Truppen inspiziert und anschließend die Knöpfe angeordnet haben, um den Soldaten abzugewöhnen, ihre Nasen mit dem Ärmel abzuwischen. Die gleiche Geschichte wird auch in Russland und England erzählt, allerdings mit dem Unterschied, dass es in Russland Zar Peter der Große und in England Königin Elizabeth I. waren, die an den Sitten ihrer Soldaten Anstoß nahmen. Noch heute hat jedes Herrensakko drei oder vier Knöpfe an den Ärmeln ...
Im 19. Jahrhundert verdrängte die maschinelle Knopfherstellung die Handarbeit. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es schon Knöpfe aus Kunststoffen, während des Zweiten Weltkrieges und in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit wurden sie sogar aus Stoffresten und Karton angefertigt. In den 60er Jahren kamen dann die bunten, manchmal schrillen Modelle aus Kunststoff, gefolgt von den Knöpfen der 70er aus Holz, Perlmutt und anderen Naturmaterialien.
Knöpfe haben sich immer geändert, und in jeder Epoche spiegelten sich der Stand der Technik, das vorhandene Materialangebot, die Mode, die wirtschaftliche Situation und natürlich der jeweilige Zeitgeist in ihnen wider.

Warum Damen- und Herrenkleidung unterschiedliche Knöpfungen haben
Traditionell befinden sich bei Männerkleidung die Knöpfe auf der rechten Seite; man spricht von einer Links-Rechts-Knöpfung. Bei Damenbekleidung ist dagegen die Rechts-Links-Knöpfung mit den Knöpfen auf der linken und den Knopflöchern auf der rechten Seite üblich.
Eine der Theorien, die diesen Umstand zu erklären versucht, besagt, dass sich Männer ihre Kleidung selbst zuknöpften, während Frauen sich von einer Zofe knöpfen ließen. Damit es für die Zofe bequemer ist, drehte man die Knopfleiste um. Nun hatten zwar irgendwann die meisten Frauen Knöpfe an ihren Kleidern, doch nur die wenigsten konnten sich zum Zuknöpfen eine Zofe leisten.
Auch die Oberbekleidung der Männer zeichnete sich häufig durch lange Knopfleisten aus, und die wohlhabenderen unter ihnen konnten beim Ankleiden die Hilfe eines Kammerherrn in Anspruch nehmen. Der hätte sich dann aber im Gegenzug zu seiner weiblichen Kollegin mit der Links-Rechts-Knöpfung mühen müssen. Und hatte man bei einer derart alltäglichen Pflicht wirklich das Wohl der Dienstboten im Auge? Wohl kaum.
Laut einer anderen Theorie sollte die angebliche Minderwertigkeit von Frauen unterstrichen werden, indem man sie zwang, die Knöpfe mit der linken Hand zu schließen. Doch sagen solche Theorien wohl mehr über die Zeit aus, aus der sie hervorgegangen sind, als über den Sachverhalt, den sie erklären wollen.
Am plausibelsten erhellt wohl folgender Umstand die Sache mit den Knöpfungen: Da die Frauenkleidung mit der Zeit der Männermode sehr ähnlich geworden war, wurde einfach ein Unterscheidungsmerkmal nötig, das die Zugehörigkeit zu Männer- oder Frauenkleidung deutlich machte – und zu solch einem Merkmal wurde dann die Knopfleiste.
Die unerwartete Vielfalt der Knopfmaterialien
Für viele Menschen sind Knöpfe wertvolle Sammelobjekte; auf der Suche nach einem besonderen Stück ist ihnen kein Weg zu weit und (fast) kein Preis zu hoch. Knopfmuseen gibt es auf der ganzen Welt. In der chinesischen Provinz Shandong zum Beispiel lädt ein Museum mit über 130.000 verschiedenen Knöpfen aus mehr als 200 Ländern zum Staunen ein. In Deutschland gibt es das Deutsche Knopfmuseum in Bärnau und das Internationale Museum der Knöpfe im oberschwäbischen Warthausen. Und wie funkelnde Glasknöpfe hergestellt werden, zeigt das Glas-Knopf-Museum in Weidenberg.
Knöpfe wurden und werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Jedes Knopfmaterial, sei es ein eher exotischer Rohstoff wie die in Ecuador heimische Steinnuss oder Holz von heimischen Bäumen, hat seine besonderen Eigenschaften und einen individuellen Charakter.
Hier eine kleine Auswahl:

Strassknöpfe
Union Knopf

Hornknöpfe
Augsburger Knopffabrik
Horn
Horn ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit. Die meisten Hornknöpfe werden heute aus Hirsch- oder Büffelhorn hergestellt. Besonders schön ist ein Knopf aus Büffelhorn, der aus den Spitzen der Hörner gefertigt wird und sich durch eine ausgesprochen feine Maserung auszeichnet.
Glas und Strass
Seit jeher sind Knöpfe aus Glas oder mit Glaseinlagen beliebt. Kein Wunder, sehen sie doch aus wie kleine Edelsteine. Der aus Bleiglas gefertigte Strass (auch Straß oder Stras geschrieben) wurde schon im 18. Jahrhundert verwendet, um Diamanten zu imitieren. Knöpfe aus diesem Material bestechen auch heute noch durch ihren funkelnden Glanz.

Lederknöpfe
Knopf Budke
Leder
Das nach Reiten, Jagd und Landleben duftende Material kann einen rustikalen oder auch edlen Touch haben. „Very british“ wirkt ein Lederknopf natürlich in der klassischen Kombination an einer Jacke oder einem Jackett aus Tweed.

Perlmuttknöpfe
Jim Knopf
Perlmutt
Das schillernde Material wird aus den Schalen und Gehäusen von Schnecken, Süßwasser- und Meermuscheln gewonnen, wobei die Meermuscheln das schönste Perlmutt liefern. Das irisierende Farbenspiel entsteht, indem Licht, das auf die dünnen Schichten der Perlmuttschalen trifft, gebrochen wird und zerlegt zurück fällt. Perlmuttknöpfe gibt es in vielen Farbtönen, gefärbt oder naturbelassen, glatt oder mit Motiven graviert. Perlmuttknöpfe passen gut zu Seide und Batist und zu Strickmodellen aus feineren Garnen.

Metallknöpfe
Dill
Metall
Ob gegossen oder getrieben – Metallknöpfe machen immer eine gute Figur, und nicht nur an Jeans. Früher wurden sie aus Gold, Bronze und Eisen gemacht, heute werden für ihre Herstellung in erster Linie Messing, Aluminium und Stahl verwendet. Aus dem robusten Material wurden (und werden immer noch) Trachten- und Wappenknöpfe hergestellt. In antiken Metallfarben, mit Ornamenten oder Wappenmotiven versehen, werden Metallknöpfe zum edlen Blickfang.
Polyester
Das Besondere an modernen Polyesterknöpfen ist ihre Vielseitigkeit. Romantisch, verspielt, kühl, festlich oder dezent, als Tierfiguren oder Buchstaben – alles ist möglich. Auch andere Materialien wie Leder, Horn, Perlmutt, Metall und sogar Strick lassen sich mit den modernen Kunststoffen nachahmen.

Polyesterknöpfe
Rinske Stevens Design
Das Angebot an Knöpfen scheint schier unerschöpflich, wer aber trotz oder gerade wegen der Fülle nicht fündig wird, kann sich seine ganz persönlichen Exemplare gestalten. Möglichkeiten und Techniken gibt es viele.
Verfügst du über ein gewisses zeichnerisches Talent, so kannst du dir Rohlinge aus Holz besorgen, diese mit Acrylfarben und einem feinen Pinsel bemalen und mit Klarlack überziehen. So ausgerüstet überstehen die kleinen Kunstwerke auch eine Wäsche.
Passend zum Kleidungsstück lassen sich entsprechende Knopfrohlinge auch mit Stoffen oder Strick beziehen und mit Perlen und Stickerei ganz individuell gestalten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Fachhandel findest du Knopfschablonen, die mit Garn umstochen oder umhäkelt werden können. Und natürlich lassen sich Knöpfe auch filzen.
Wenn du gerade an einer Jacke stricken und dir über die Knöpfe noch nicht im Klaren bist, wie wäre es mit geknoteten Knöpfen? Stricke aus dem gleichen Garn, dass du für deine Jacke verwendet hast, einen schmalen Streifen, gerade so lang, dass er geknotet werden kann. Mit den beiden Enden, die möglichst kurz sein sollten, nähst du den „Knotenknopf“ an die Blende. Für diese einfachen, aber wirkungsvollen Knöpfe sollte das Garn nicht zu dünn und weich sein. Gut eignen sich Baumwolle und Schurwolle.
Man denkt, man kann es. Doch dann ist der Knopf weg oder der Stoff eingerissen. Dabei kommt es auch beim Annähen von Knöpfen lediglich auf einige Vorüberlegungen und die richtige Technik an.
Vergewissere dich zunächst, dass der Knopf, den du ausgewählt hast, nicht zu schwer ist. Dafür kannst du probehalber einen Knopf an der Innenseite des Saums annähen – wenn der Stoff zu sehr durch das Gewicht des Knopfes nach unten gezogen wird, entscheidest du dich besser für ein leichteres Exemplar.
Verwende farblich passendes Nähgarn, dass heißt, die Garnfarbe sollte zur Farbe der Knöpfe passen. Wenn der Stoff dicker ist, bietet es sich an, beim Annähen ein Streichholz zwischen Stoff und Knopf zu legen. Das Auf- und Zuknöpfen wird erleichtert und der Knopf reißt nicht so schnell ab. Wenn der Knopf befestigt ist, entfernst du das Streichholz wieder. Anschließend wickelst du den Faden mehrmals um den so entstandenen Stiel und vernähst ihn auf der Rückseite der Arbeit.
Bei einem selbst gestrickten Kleidungsstück solltest du ein besonderes Augenmerk auf das Garn legen, mit dem du die Knöpfe annähen willst. Wenn die Jacke oder der Pullover aus einem dünneren oder mittelstarken Garn gestrickt wurde, kann dieses Garn auch zum Annähen der Knöpfe verwendet werden. Falls du mit einem dickeren Garn gestrickt hast, das sich zudem schlecht teilen lässt, verwendest du lieber ein anderes Strickgarn in der passenden Farbe: Wenn du zum Annähen ein dünnes Nähgarn verwendest, kann es im schlimmsten Fall irgendwann das Garn, aus dem gestrickt wurde, wie eine Säge durchtrennen.
Wenn du Knöpfe an ein schwereres Strickstück (beispielsweise einen Mantel) annähst, solltest du noch einen kleinen flachen Knopf oder ein Stück Stoff an der Innenseite befestigen – so reißt diese Stelle nicht.
Ob man nun leidenschaftlicher Knopfsammler ist oder einfach die passenden Knöpfe für eine neue Strickjacke sucht, für die Bestellung von Knöpfen ist es wichtig zu wissen, dass manche Hersteller den Durchmesser des Knopfes häufig mit der englischen Maßeinheit Linie (‘‘) bezeichnen. Eine Linie entspricht 2,116 Millimeter.


Manche Dinge sind so selbstverständlich, als seien sie immer schon da gewesen. Das Knopfloch beispielsweise. Und doch musste es erst einmal erfunden werden. Knöpfe als Kleiderverschluss waren im asiatischen Raum schon sehr früh üblich, allerdings wurden die Knöpfe nicht durch ein Loch oder vielmehr einen Schnitt in der Kleidung geführt, sondern durch Schlaufen gehalten. Das Schlaufe-Knopf- Prinzip hielt im 12. Jahrhundert auch im Abendland Einzug, wurde aber schon ein Jahrhundert später vom Knopfloch, wie wir es heute kennen, abgelöst. Die ersten Knopflöcher finden sich im 13. Jahrhundert in Deutschland und setzten sich bald in ganz Europa durch.
So wie nicht jeder Knopf für jeden Stoff geeignet ist, haben sich auch die Knopflöcher auf ihr jeweiliges Einsatzgebiet spezialisiert. Da gibt es zunächst das einfache Wäscheknopfloch, üblich bei Hemden, Blusen und Bettwäsche. Das Augenknopfloch, mit einer Ausbuchtung auf der zum Knopf hingewandten Seite, findet sich bei Kleidungsstücken aus schwereren Stoffen, hauptsächlich also Jacken und Mäntel, deren Knöpfe mit einem sogenannten Stiel angenäht wurden. Noch aufwändiger ist das Paspelknopfloch, dessen Ränder mit Paspeln eingefasst sind, häufig zu finden bei Jacken aus Leder. Außer bei Blusen und Hemden werden Knopflöcher in der Regel horizontal gearbeitet.
Die Techniken des Knopflochstrickens sind einfach und richten sich im wesentlichen nach der Größe des gewünschten Knopfes.
Knopfloch über eine Reihe
Bestimme zunächst die Stelle, an der sich das Knopfloch befinden soll, möglichst nicht zu dicht am Blendenrand. Dann hebst du eine Masche ab, strickst die nächste rechts, ziehst die abgehobene Masche darüber und nimmst einen Umschlag auf die Nadel. Oder du strickst einfach zwei Maschen rechts zusammen und machst einen Umschlag. Den Umschlag strickst du in der Rückreihe links. Außer bei sehr großen Knöpfen ist es in der Regel ausreichend, eine Masche durch einen Umschlag zu ersetzen.
Knopfloch über zwei Reihen
An der Stelle, an der sich das Knopfloch befinden soll, kettest du die der Knopfgröße entsprechende Anzahl an Maschen ab. In der Rückreihe werden die Maschen wieder neu angeschlagen und in der folgenden Hinreihe mustergemäß gestrickt.
Vertikales Knopfloch
Stricke wieder die Maschen bis zur Stelle des Knopflochs. Dann wendest du die Arbeit, strickst bis zur gewünschten Knopflochhöhe und legst die Maschen still. Über die übrigen Maschen bis zur entsprechenden Höhe stricken, die stillgelegten Maschen wieder auf die Nadel nehmen und über alle Maschen wie gewohnt weiterarbeiten.

Knöpfe? Immer her damit!
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