
Strickschriften lesen lernen
Du möchtest endlich Strickschriften verstehen? Keine Sorge, es ist viel leichter als es aussieht! Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du Strickmuster richtig liest, was die wichtigsten Symbole bedeuten und welche Tipps dir helfen, Fehler zu vermeiden.
Endlich Strickschriften richtig verstehen!
Strickst du gerne neue Muster, aber verzweifelst manchmal an den Strickschriften der Anleitungen? Dann ist es höchste Zeit, Strickschriften lesen zu lernen! Sie sind sozusagen die visuelle Abkürzung für Strickmuster und helfen dir, auch komplexe Designs auf einen Blick zu erfassen.
Eine Strickschrift ist im Grunde nichts anderes als ein Bauplan für dein Strickprojekt.
Aber wie liest man Strickschriften richtig? Welche Symbole solltest du kennen? Und was tun, wenn das Muster auf den Nadeln plötzlich anders aussieht als erwartet?
In diesem Guide findest du alles, was du wissen musst – von den Grundlagen über die wichtigsten Symbole bis hin zu praktischen Tipps, die dir hoffentlich das Stricken in Zukunft erleichtern werden.
Was ist eine Strickschrift und warum ist sie so praktisch?
Eine Strickschrift ist nichts anderes als eine grafische Darstellung eines Strickmusters, bei der jede Masche durch ein bestimmtes Symbol dargestellt wird. Stell sie dir vor wie eine Art Strick-Landkarte: Anstatt lange Reihen von Text zu lesen, kannst du das Muster auf einen Blick erfassen.
Besonders bei komplexen Mustern wie Lace, Zöpfen oder mehrfarbigen Designs ist das ein großer Vorteil, denn du siehst sofort, wo du dich gerade im Muster befindest.
Warum lohnt es sich, mit Strickschriften zu arbeiten?
Bessere Übersicht:
Strickschriften zeigen dir das Muster in seiner tatsächlichen Form. Du siehst genau, wo Umschläge, Abnahmen oder Verzopfungen sitzen, und kannst dir so besser vorstellen, wie das fertige Muster aussehen wird.
Schneller erfassbar als Text:
Anstatt dich durch lange, ausgeschriebene Anleitungen zu kämpfen, brauchst du nur einen Blick auf die Strickschrift zu werfen und weißt sofort, wie die nächste Reihe gestrickt wird.
International verständlich:
Strickschriften sind in vielen Ländern ähnlich aufgebaut, während ausgeschriebene Anleitungen oft sprachliche Unterschiede aufweisen. Ein Muster mit Strickschrift kannst du also oft auch dann nacharbeiten, wenn es aus einer anderen Sprache stammt.
Weniger Fehler beim Stricken:
Da du das Muster visuell vor dir hast, erkennst du Fehler meist viel schneller, als wenn du nur nach einer Textanleitung arbeitest. Wenn eine Masche an der falschen Stelle sitzt, fällt das sofort auf.
Ideal für komplexe Muster:
Gerade Lace- oder Zopfmuster lassen sich mit Strickschriften deutlich einfacher nacharbeiten. Du siehst sofort, an welchen Stellen das Muster seine Struktur verändert.
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Gibt es Herausforderungen beim Lesen von Strickschriften?
Anfangs ungewohnt:
Wer bisher nur mit ausgeschriebenen Anleitungen gearbeitet hat, braucht oft ein bisschen Zeit, um sich an die Symbolsprache zu gewöhnen. Aber keine Sorge: Mit etwas Übung wird es schnell zur Routine!
Nicht jede Strickschrift sieht gleich aus:
Es gibt unterschiedliche Notationen, je nach Designer oder Verlag. Besonders zwischen deutschen, englischen und japanischen Strickschriften kann es kleine, aber wichtige Unterschiede geben.
Die Leserichtung beachten:
Strickschriften werden nicht wie ein Buch von links nach rechts gelesen, sondern je nach Stricktechnik unterschiedlich. Beim Flachstricken wechseln sich die Leserichtungen zwischen Hin- und Rückreihen ab, beim Rundstricken bleibt sie konstant.
Auch wenn der Einstieg vielleicht etwas Übung erfordert, wirst du schnell merken, wie viel leichter dir das Stricken mit Strickschriften fällt – und wie viel Spaß es macht, neue Muster damit zu entdecken!
Diese Strickschrift-Symbole solltest du kennen
Jede Strickschrift besteht aus einer Kombination von Symbolen, die verschiedene Maschentypen darstellen. Hier sind die wichtigsten 10 Strickschrift-Symbole, die Du kennen solltest:
Rechte Masche – Die Grundmasche der meisten Strickstücke.
Linke Masche – Wird oft in Rückreihen oder für Rippenmuster verwendet.
Umschlag – Eine zusätzliche Masche wird auf die Nadel gelegt (für Lace-Muster wichtig).
Der Faden wird als 1 zusätzliche Masche über die Nadel gelegt und in der nächsten Reihe wie eine Masche gestrickt
Zwei Maschen rechts zusammenstricken – Eine rechtsgeneigte Abnahme.
Zwei Maschen links zusammenstricken
Zwei Maschen rechts überzogen zusammenstricken - auch: 1 Überzug, das ist eine nach links geneigte Abnahme
Doppelter Überzug - Drei Maschen mit oben aufliegender Mittel-Masche zusammenstricken
Eine Masche rechts verschränkt aus dem Querfaden zunehmen
Eine Masche links verschränkt aus dem Querfaden zunehmen
Eine Masche rechts abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit langführen
Eine Masche rechts abheben, dabei den Faden vor der Arbeit langführen
Eine Masche links abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit langführen
Eine Masche links abheben, dabei den Faden vor der Arbeit langführen
Eine Masche rechts verschränkt
Eine Masche links verschränkt
Mustermarkierung – Markiert den Anfang oder das Ende eines Muster-Rapports und wird entweder mit einer Klammer oder mit Pfeilen gekennzeichnet.
Achtung!
Strickschriften sind nicht weltweit einheitlich! In US- und UK-Anleitungen können Symbole leicht variieren – besonders bei Umschlägen oder Abnahmen lohnt sich ein zweiter Blick.
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So liest du eine Strickschrift richtig
Strickschriften zu lesen ist eigentlich ganz einfach – wenn man erst einmal verstanden hat, wie sie funktionieren. Stell dir vor, du folgst einer Landkarte, die dir zeigt, wo es langgeht. Jede Masche ist ein Symbol, jede Reihe ein Schritt nach vorne. Doch damit du nicht vom Weg abkommst, gibt es ein paar grundlegende Regeln, die du beachten solltest.
Das Wichtigste zuerst: Die Leserichtung. Anders als bei einem normalen Text, den du immer von links nach rechts liest, hängt die Richtung in einer Strickschrift davon ab, ob du in Reihen oder in Runden strickst.
Beim Flachstricken beginnt die erste Reihe immer ganz unten rechts in der Strickschrift und wird von rechts nach links gelesen, denn genau so arbeitest du auch auf deinen Nadeln. Die Rückreihe, also die zweite Reihe, liest du dann von links nach rechts – schließlich strickst du ja in die entgegengesetzte Richtung zurück. Diese Abwechslung setzt sich durch das gesamte Muster fort.
Beim Rundstricken hingegen ist es noch einfacher: Hier liest du jede Reihe von rechts nach links, da du immer in der gleichen Richtung arbeitest. Das macht Strickschriften für Runden besonders übersichtlich, weil du dir keine Gedanken darüber machen musst, ob du eine Reihe gerade vor- oder zurückstrickst.
Ein weiteres wichtiges Element in Strickschriften sind Muster-Rapporte, also sich wiederholende Abschnitte innerhalb einer Reihe. Sie sind oft mit einer dicken Linie oder farbigen Markierung hervorgehoben und zeigen dir genau, welche Maschen du wiederholen musst. Besonders bei breiteren Mustern mit vielen Maschen hilft es, sich diesen Bereich mit Maschenmarkierern auf der Nadel zu kennzeichnen – so weißt du immer genau, wo die Wiederholung beginnt und endet.
Oft sind Randmaschen nicht in der Strickschrift eingezeichnet, sondern werden separat in der Anleitung beschrieben. Das kann im ersten Moment verwirrend sein, also wirf immer einen Blick in die Beschreibung, um sicherzugehen, ob du zusätzlich zur Strickschrift noch Randmaschen stricken musst.
Um das Lesen einer Strickschrift zu üben, hilft es, mit einem einfachen Muster zu beginnen. Ein kleines Lochmuster mit Umschlägen und rechten Maschen eignet sich perfekt, um ein Gefühl für die Symbolsprache zu bekommen. Schon nach ein paar Reihen wirst du merken, wie intuitiv das Ganze funktioniert – und wie viel schneller und angenehmer es ist, ein Muster visuell zu erfassen, anstatt sich durch lange Textanleitungen zu kämpfen.
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Tipps & Tricks für das Arbeiten mit Strickschriften
Damit das Stricken nach Strickschrift möglichst entspannt und fehlerfrei gelingt, helfen ein paar einfache Tricks. Mit den richtigen Hilfsmitteln und ein wenig Organisation wird das Musterlesen schnell zur Routine.
Maschenmarkierer verwenden:
Setze Maschenmarkierer zwischen Musterwiederholungen, um den Überblick zu behalten. So kannst du Fehler schneller erkennen und vermeidest, dass du dich in der Reihe verzählst.
Notizen machen:
Notiere dir die aktuelle Reihe auf einem Zettel oder nutze eine Strick-App. Falls du dein Projekt zwischendurch zur Seite legst, weißt du später genau, wo du weitermachen musst.
Reihen markieren:
Magnettafeln, Lineale oder Washi-Tape auf einer ausgedruckten Strickschrift helfen dir, die gerade gestrickte Reihe im Blick zu behalten. So verrutscht dein Blick nicht in der Musterübersicht.
Regelmäßig vergleichen:
Kontrolliere dein Strickstück nach jeder Musterwiederholung mit der Strickschrift. Fehler lassen sich so frühzeitig erkennen und viel leichter korrigieren.
Das richtige Garn wählen:
Glatte Garne lassen Lace- und Lochmuster besonders schön zur Geltung kommen, während voluminösere Garne Zopfmustern mehr Struktur verleihen. Mehrfarbige Muster sollten einen guten Kontrast haben, damit sie nicht verschwimmen.
Strickschrift-Legende genau lesen:
Nicht alle Strickschriften verwenden die gleichen Symbole. Ein kurzer Blick in die Legende hilft dir, Missverständnisse zu vermeiden und das Muster richtig umzusetzen.
Fazit: Strickschriften meistern lohnt sich!
Strickschriften zu lesen ist ein bisschen wie das Lernen einer neuen Sprache – am Anfang braucht es etwas Übung, aber schon nach kurzer Zeit wirst du Muster intuitiv erfassen können. Je häufiger du mit Strickschriften arbeitest, desto leichter wird es dir fallen, sie auf einen Blick zu verstehen.
Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort klappt. Fang mit einfachen Mustern an, gewöhne dich an die Symbole und beobachte, wie das Muster auf den Nadeln Form annimmt. Bald wirst du Strickschriften als das sehen, was sie sind: eine wunderbare Erleichterung, die dir völlig neue kreative Möglichkeiten eröffnet.
Also schnapp dir Nadeln und Garn – und probier es einfach aus!
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