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Das Spannen der Häkel-Arbeit

Genauso wichtig wie sorgfältiges Häkeln ist für das Aussehen deiner Arbeit das korrekte Spannen. Der kleine Mehraufwand lohnt sich auf alle Fälle, denn erst beim Spannen entfaltet sich die ganze Schönheit eines Modells. Ob du dabei auf eine weiche Unterlage aus deinem Haushalt zurückgreifst oder eine Spannunterlage aus einem Handarbeitsfachgeschäft verwendest, bleibt ganz dir überlassen. 

Die Besonderheiten einer Spannunterlage

Mit der Spannunterlage, auf der bereits Kästchen, Kreise und ovale Linien sowie Sektoren eingezeichnet sind, wird das Spannen auf alle Fälle sehr erleichtert. Für alle Häklerinnen, die häufiger Filet- und Spitzenmodelle erarbeiten, ist eine Spannunterlage eine empfehlenswerte Anschaffung! Natürlich können auch gestrickte Pullis darauf gespannt werden.

Kleinere Modelle bis 80 x 80 cm

Für kleinere Modelle empfiehlt es sich als Spannungsunterlage festen Schaumstoff, eine Styroporplatte, Dämmplatte, Teppichbodenrest, glattes Polster oder Ähnliches zu verwenden. Für Modelle bis 80 x 80 cm Größe gibt es eine spezielle Spannungsunterlage mit aufgedrucktem Raster (erhältlich in Handarbeits-Fachgeschäften), was die Arbeit erheblich erleichtert.

So spannst du deine Arbeit richtig

Grundsätzlich wird dein Modell im trockenen Zustand mit rostfreien Stecknadeln aufgesteckt. Bei quadratischen und rechteckigen Filetarbeiten spannst du zunächst die Eckpunkte. Erst danach widmest du dich jedem einzeln dazwischen liegenden Kästchen. Achte immer darauf, dass du bei Stufen im Rand jedes Eck einzeln mit einer Nadel erfasst! Bei runden oder ovalen Modellen gehst du zunächst von der Mitte aus. Die dabei gesteckten Hilfsnadeln kannst du später dann wieder entfernen. Danach steckst du jeden äußeren Punkt eines Mustersatzes auf und fasst dann die dazwischen liegenden Bogen, Picots o.ä. Achte dabei auf gleichmäßige oder mustergemäße Abstände!

Übrigens: Es lohnt sich, nach dem Stecken der letzten Nadel die Arbeit nochmals auf Gleichmäßigkeit zu kontrollieren und eventuell Korrekturen vorzunehmen. Bei größeren Modellen kann natürlich auch in mehreren Etappen gespannt werden.

Größere Modelle

Für größere Modelle und professionelles Spannen empfiehlt sich ein professionelles Spannsystem. Hier werden die Häkelarbeiten mit Hilfe von Haken, Stangen und Spanngummis in stabile Holzrahmen gespannt. Das geht besonders schnell, macht Spaß und der Rahmen kann zum Trocknen Platz sparend an die Wand gestellt werden. Diese Rahmen sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich. 

Du kannst natürlich auch einen professionellen Fachbetrieb mit der Spannerei beauftragen. Dort werden Häkelarbeiten bis zur Größe von Tagesdecken sorgsam gespannt und nach Wunsch gestärkt.

Stärken: So geht‘s

Wann genau die Häkel-Arbeit gestärkt wird, bleibt jedem selbst überlassen. So stärken viele Häklerinnen ihre Modelle vor dem Spannen. Doch ob nun vor oder nach dem Spannen die Stärke in Aktion kommt, hat den gleichen Effekt. Wichtig ist hierbei nur, dass du die genauen Schritte befolgst. Solltest du dein Häkelstück stärken, nachdem es aufgespannt wurde, gehe wie folgt vor: Das gespannte Deckchen anschließend mit Sprühstärke befeuchten und unter einem feuchten Tuch langsam trocknen lassen. Wie stark du dein Modell stärkst, kannst du nach eigenem Ermessen entscheiden. In Ausnahmefällen, wie z.B. bei größeren Decken, die über die Tischkante hängen und dabei Falten bilden, ist es auch sinnvoll, das Modell ohne Stärke anzufeuchten. Wer schon ans nächste Waschen des Modells denkt, fertigt von den aufgesteckten Maßen eine Schablone an, die alle späteren Spannvorgänge erleichtert.

Vorsicht beim Dämpfen!

Nur in Ausnahmefällen sollten deine Häkelarbeiten gedämpft werden, weil dadurch die Plastizität des Musters leidet. Dabei muss auf alle Fälle die linke Seite oben und ein feuchtes Tuch dazwischen liegen. Sehr vorsichtig und ohne Druck dämpfen! Dazu brauchst du kein extra Gerät, es geht auch ganz einfach mit einem Dampfbügeleisen. Halte hierfür dein Bügeleisen so nah über deine Arbeit, dass es gleichmäßig feucht wird. Achtung! Das Eisen sowie das Häkelmodell sollen sich nicht berühren!

Entferne die Stecknadel erst, wenn deine Arbeit vollständig getrocknet ist. Damit es sich auch zukünftig nicht verzieht, wird zudem empfohlen, das Spannen nach jedem Waschgang zu wiederholen.

 

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